Freitag, 20. Juni 2014

Herzallerliebstes Hội An

Ein weiterer Bus und ein weteres Abenteuer auf vietnamesischen Straßen. Es klingt von Anfang an nicht gut, was da für Geräusche aus dem Bus kommen. Als die Strecke dann etwas steiler wird, schleichen wir nur noch und werden von allen anderen Verkehrsteilnehmer halsbrecherlich überholt. Irgendwann mitten in der Nacht gegen 1 Uhr hat es dann ein Ausmaß erreicht, das man nicht mehr ignorieren kann also entschließt sich nun auch endlich der Busfahrrer etwas zu unternehmen. Und während man in jedem westlichen Land wahrscheinliche einen Ersatzbus holen würde, bleibt man in Vietnam einfach am Straßenrand stehen, klopft an der nächsten Tür und besorgt sich so etwas Werkzeug und Helfer und repariert das Ding eben schnell mal selbst. Naja, schnell, das dauert schon mehrere Stunden und der Fahrer ist am Ende von oben bis unten voller schwarzem Motoröl, aber wir rollen wieder. So kommen wir in Hội An rund 5 Stunden später an als geplant, nur eine kleine Verzögerung.
Einmal angekommen werden wir sofort von Leuten belagert die uns Motorroller und Hotelzimmer verkaufen wollen. Da wird notfalls auch gelogen um seine Sachen an den Mann zu bringen, das gebuchte Hotel sei inzwischen geschlossen, oder es sei ganze 10 km entfernt. Jaja, es ist zwei Straßen weiter und ihr seht von mir keinen Dong!
Endlich im Hotel gibt es eine riesige Belohnung für all die Überstanden Abenteuer - ein Einzelsimmer! Das erste auf der ganzen Reise. Es entpuppt sich als das beste immer des Hotels, ich habe einen riesigen Balkon mit einem Fischteich, ach ja, und ein eigenes Bad, und ein Dopplebett!


Da könnte man beinah die ganze Zeit im Zimmer bleiben und faulenzen, aber dafür muss man vielleicht nicht bis nach Vietnam fahren...
Also gehe ich am Abend in die historische Altstadt die zum UNESCO Kulturerbe gehört. Dort wird am Abend alles mit Lampions erleuchtet und auf dem Fluß werden kleine Schiffchen mit Kerzen schwimmen gelassen. Das sieht sehr schön aus und ist sehr atmosphärisch, auch trotz der vielen Touristen.

Chùa Cầu - Japanische Brücke
Kinder bringen mehr Geld...

Am nächsten Tag mache ich einen Ausflug mit Fernando, Alex, Gus und zwei Freunden von ihnen Sara & Chris, welche hier in Hội An leben. Sie zeigen uns die versteckten Wege zu den besten Ecken. So sehen wir die Kräuter- und Gemüsegärten - wunderschön, und fahren auf einem schmalen Pfad durch die Reisfelder.

Reisfelder in der Abendsonne

Unterwegs sehen wir einen Wasserbüffel auf dem auch reiten kann. Alex und Fernando sind Feuer und Flamme.

Alex und der Büffel

Weiter geht es Richtung Đà Nẵng und darüber hinaus nach Sơn Trà. Diese Halbinsel hat unberührte Natur zu bieten, schöne Strände und so einiges mehr. Ich sehe gleich an unserem ersten Stopp Affen in freier Wildbahn - Wow! Dann geht es weiter zu einem riesigen und alten Baum, ich vermute es ist eine  Bengalische Feige, aber wer weiß das schon genau.

für die Tierbeobachtung wäre ein Teleobjektiv praktisch
Fernando, ich und der Roller

Am Abend sind wir zurück in Hội An und probieren die wenigen Bars aus. Zu meiner großen Überraschung gibt es in Hội An auch sehr gutes Eis, sehr rar in einem Land mit keinerlei Milchprodukten. Es wird von einer Bäckerei hergestellt in der wir am nächsten Morgen ein unglaublich gutes Fühstück essen (es kann locker mit dem auf Vancouver Island mit halten). Inzwischen ist auch Kathleen hier und wir verbringen mit Fernando und ihrer Freundin Suzanna einen Tag am Stand. Für mich der beste Stand in Vietnam, den es ist der erste saubere Strand.

die Riesenqualle die wir am Stand gefunden haben
(unsere Füße zum Größnvergleich)

Am nächsten Tag mache ich eine vietnamesiche Kochschule mit bei der ich mich zu Beginn an einem all-you-can-eat Frühstücksbuffet voll essen kann. Weiter geht es zu den Reisfeldern und Kräutergärten auf dem Fahrrad und dort wird uns alles erklärt was da so wächst und gedeiht, zudem besuchen wir Familien die Reisnudeln, Sojasprossen und Gemüse herstllen/anbauen.

die Kräutergärten
einfach wunderschön

Danach geht es an die Töpfe und wir kochen frische Frühlingsrollen (unfritiert, auch als Sommerrollen bekannt), knusprige vietnamesiche Pfannkuchen, die weiße Rose, und Cao Lầu - eine art Nudelsuppe mit speziellen Reisnudeln. Die letzten beiden Gerichte sind typisch für Hội An und werden niergendwo anders in Vietnam zubereitet. Anschließend gibt es noch Tee und Eis - den Madam V gehört auch die besagte Bäckerei mit dem leckernen Eis. Leider habe ich hier keine Bilder für euch von der Kochschule, doch es war zwar meine erste aber nicht meine letzte!

vietnamesiche Festtagstafel

Hội An ist für seine Schneider bekannt. Hier kann man sich für sehr wenig Geld alles maßschneidern lassen was man gern hätte. Und obwohl ich eigentlich nichts brauche, lasse ich mir letztendlich ein Kleid schneidern. Und ich schwöre, ich muss 5 Dollar extra bezahlen, weil ich so groß bin!
In Hội An könnte ich definitiv noch länger bleiben, doch der Norden hat auch noch so einiges zu bieten also geht es weiter, in die alte Kaiserstadt, nach Huế.

06 Tage | 05 Nächte || 15|02|2014 - 20|02|2014

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