Samstag, 14. Juni 2014

Mũi Né: mal wieder Meer

Ich habe bereits von diesen Bussen gehört und hier ist nun die erste persönliche Erfahrung damit. Liegebusse. Die Sitze sind in zwei Etagen und drei Reihen angeordnet. Zwischen den Reihen sind schmale Gänge und die Sitze sind eigentlich Liegen, die Füße des Hintermanns sind unter der Lehne des Vordermanns. In der Theorie klingt das gut, doch in der Praxis bin ich einfach zu groß, denn die Busse sind für Vietnamesen gebaut und nicht für meine enormen, europäischen Ausmaße. Zudem ist es sehr unangenehm, wenn man jemanden mit extremen Stinkefüßen hinter sich sitzen hat, so wie ich in diesem Fall.
Naja, alles halb so schlimm, Hauptsache ich und mein Gepäck, wir kommen unbeschädigt an. Das ist auch der Fall und der Bus stoppt sogar genau vor meinem Hotel. Ja, es ist ein Hotel, denn Mũi Né ist ein kleiner Ort am Strand mit vielen Beach Resorts. Ich schlafe trotzdem in einem Schlafsaal für wenig Geld. Komme aber in den Genuss den Pool mit zu nutzen und, Hallo! das sieht doch wie in einen der Kataloge im Reisebüro aus.


Ich verbringen den ersten Tag dann auch gleich komplet faul auf der Strandliege und gehe zwischendurch im Meer baden. Sonne, Meer, ein Buch und ein paar Kekse - Hochsommer im Februar hier in Vietnam während man in Deutschland in den Winterurlaub fährt!

Die Haut kommt in Form von Handtaschen
und Sandalen mit nach Russland

Am Abend sammeln sich die zahlreichen Touristen auf der einzigen Straße des Ortes, auf der Suche nach Nahrung. Ich schaue mich auch etwas um und bemerke dabei natürlich die übermäßig vertretenen russischen Touristen. Sehr leicht an der roten Farbe ihrer Haut zu erkenen, denn die sind hier zum sonnen und das ist ein ernst zu nehmender Wettbewerb unter neureichen Russen. Sie scheinen sich darüber hinaus besonders für exotische Gaumenfreuden wie Krokodil erwärmen zu können. Alle Speisekarten und viele Hinweisschilder sind auf russisch, ich werde am Stand auch einige Male auf russisch angesprochen, als ich nicht auf russisch antworte, scheint mein Gegenüber das als persönliche Beleidigung zu sehen. Ich dachte wir sind hier in Vietnam, und nicht in Russland...

Das sind tatsächlich kleine Boote

An meinem zweiten Tag schaffe ich es, mich von der Standliege zu lösen und mache einen langen Strandspaziergang. Mũi Né ist ein Paradies für Kitesurfer - das sieht nach Spaß aus, ist mir aber im Moment viel zu viel Bewegung und Aufregung, wo bleibt da die Entspannung.

Fischereihafen
hier wird Fischsauce gemacht
(seit froh, dass ihr es nicht riechen könnt)

An meinem dritten und letzten Tag mache ich einen Ausflug zu den weißen und roten Dünen und zum "Fairystream". An allen Zielen sind recht viele Touristen unterwegs, aber das hat nicht nur Nachteile, denn meine Ausflugsgruppe ist sehr nett und ich lerne Fernando, Gus, Alex und Judith kennen, die ich auf meinem Weg Richtung Norden immer wieder treffen werde.

Fairystream
Millionen kleine Krabben

In den Dünen kommt man sich wie mitten in der Wüste vor. Die Temperaturen sind entspechend und nach 15 Minuten kennt man auch die Nachteile die ein Leben im Sand mit sich bringt, er findet seinen Weg wirklich überallhin...

weiße Dünen und Fernando & Gus

Unser Fahrer sieht seinen Beruf lediglich als Nebenjob, Hauptaufgabe ist um Geld Karten zu spielen und mit seinen Kollegen die letzten Neuigkeiten ausstauschen. So müssen wir auf ihn warten und nicht umgekehrt, aber wir müssen ja auch nirgendwo sein in den nächten Minuten - Stunden - Tagen oder Wochen.

rote Dünen
und der Sonnenuntergang

Am Abend gehe ich mit meinen neu gefundenen Freunden etwas essen und trinken. Fernando zeigt uns einige zwielichtige Zaubertricks und wir debattieren ob nun Saigon grün oder rot besser ist - rot, auch wenn die Flasche kleiner ist (die Rede ist von Bier).
Am nächsten Tag geht es weiter, nach Đà Lạt. Da Vietnamesen ihre Neujahrsfeirlichkeiten auf gut ein bis zwei Woche ausdehenen, sind die Buspreise immer noch horrent, doch wie sich bald herausstellen wird, lohnt es sich dieses Ziel anzusteuern!

04 Tage | 03 Nächte || 03|02|2014 - 06|02|2014

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