Montag, 16. Juni 2014

Daueradrenalin Đà Lạt

Nach Đà Lạt geht es in einem Kleinbus. Das macht mir meine absolut nicht vietnamesichen Ausmaße mal wieder mehr als bewusst und es ist doch ganz erstaunlich wieviele Leute samt Gepäck hier so in einen kleinen Bus passen. Die goldenen Regel ist jedoch, wenn man denkt es geht nichts mehr, kommen ein paar Vietnamesen daher und passen dann auch noch rein.
Đà Lạt liegt in den Bergen und so geht es quer durchs Land und aufwärts in das Paris Vietnams.
An meinem Hostel angekommen gibt es gleich vietnamesisches Abendessen. Das kocht Mama, die kein Wort Englisch spricht und sich trotzdem sehr gut verständlich machen kann. Wir essen alle auf Bambusmatten auf dem Boden und natürlich mit Stäbchen.

Es ist hier wirklich wie bei einer Familie

Wenn man Zeit hat, kann man tagsüber Mama beim kochen helfen und die Jungs müssen abwaschen. Und wenn Mama mal genug vom kochen hat, nimmt uns Annie mit in die Stadt zu den besten lokalen Köstlichkeiten.

vietnamesische Pfannkuchen - sehr lecker!

Abenteur Nr. I
Mit einigen meiner neuen Mitbewohner mache ich einen Ausflug zum Pongour Wasserfall. Der ist rund 50 km von Đà Lạt entfernt, also brauchen wir ein Gefährt. Mit vier Motorrollern ist es getan, auch wenn es nicht einfach ist, diese zu einem vernünftigen Preis zu finden. Auf geht's also! Die Fahrt ist abwechslungsreich, der Wasserfall schön, auch wenn Trockenzeit ist und nicht zuviel Wasser, das ist dafür eine willkommenen Erfrischung und nach ein paar Stunden geht es zurück. Auf dem Rückweg geht dann einer der Roller kaputt. Nur 100m weiter ist eine Werkstatt, dort wird das gute Stück repariert.

die erste Reperatur

Wir warten und es wird langsam dunkel, niemand hat warme Kleidung dabei, denn diese Verzögerung war nicht vorgesehen. Doch das ist nicht das einzige Problem, wie bereits erwähnt ist der Verkehr in Vietnam sehr chaotisch (im betsen Fall). Da auch viele Verkersteilnehmer den Nutzen von Licht nicht zu sehen scheinen, ist es im Dunkeln um ein vielfaches gefährlicher abenteurlicher. Als alles wieder funktionstüchtig ist, geht es weiter - langsam. Nach ein paar Kilometern, selbes Problem, doch diesmal mitten auf einer großen Staße im Nirgendwo. Den nächsten der auf seinem Roller vorbei kommt angehalten. Das ist ein Glücksgriff, denn die junge Frau spricht zwar kein Englisch aber wir verstehen uns und sie ruft den Verleih an und es folgt ein circa 30minutiger Streit wer die zweite Reperatur bezahlt und wie wir zurückkommen. Letzendlich werden wir im Stockfinsteren irgendwo hin geführt und sollen dort warten. Nach weiteren 10 Minuten taucht ein Motorroller und zwei Vietnamesen mit Werkzeug auf, die reparieren den Roller erneut und dann geht es zurück. Endlich im Hostel holen wir alle zum erstenmal in Vietnam die langen Sachen aus dem Rucksack und dann gilt das einzige Interesse der Nahrungsaufnahme.

Abenteur Nr. II
Đà Lạt ist Basisstation für einen Tagesausflug der sich Canyoning nennt. Ich habe keinen Ahnung was das sein soll, da frage ich mal nach und alle sind davon begeistert. Also buche ich einen Ausflug. Fernando ist inzwischen auch in Đà Lạt und hat unterwegs Kathleen getroffen. Noch so einige andere aus dem Hostel kommen mit zum Canyoning am nächsten Tag, auch Matthias, mein Abseilpartner!

lustiges Gruppenphoto

Denn eine Canyoning Tour ist ein Tageausflug in den Dantala Canyon. Dort seilt man sich vier Wasserfälle ab, wandert durch den Canyon, springt von einem 7m hohen Felsen (unten ist natürlich Wasser) und natürliche Rutschen im Fluß gibt es auch noch.

der erste Wasserfall, wir sind im trockenen,
müssen unten jedoch ins Wasser springen

Nach den ersten beiden Felsen von denen wir uns abgeseilt haben, bin ich aufgeregt wie ein 5jähriger und kann den nächsten Wassefall kaum erwarten! Und der ist dann auch gleich der höchste mit 25m und hier steigen wir durch das Wasser ab, es ist rutschig und auch, naja, etwas gefährlich, denn das Wasser hat unglaublich Kraft. Zudem muss man am Ende aus ungefähr 5m Höhe springen. Klingt ganz leicht, oder? Ich rutsche dann auch gleich zwei mal aus, bevor ich überhaupt am steilen Part angekommen bin. Aber es gibt nur einen Weg nach unten und als ich es geschafft habe, ist mein Adrenalinlevel so hoch wie - keine Ahnung - sehr hoch.

sieht doch gar nicht so schlimm aus, hm?

Es folgt ein Sprung von 7m (das ist die abgeschwächte Variante, man könnte auch von 11m springen) und der letzte Wasserfall - auch Waschmaschine genannt, weil man sich vom Wasser rauswaschen lassen muss. Alles überstanden sind wir glücklich und geschafft und leisten uns einige Bier zurück in Đà Lạt. Weil wir noch leben!

Matthias hat sich gleich beim ersten Abstieg verletzt

Abenteur Nr. III
Am folgenden Tag mache ich mit Matthias eine Easy-Rider Tour. Die sind in Vietnam eine der Hauptattraktionen und da Đà Lạt in einer landschaftlich sehr schönen Gegend liegt, bietet es sich hier mehr als an. Es geht früh los, wir fahren zu einigen Aussichtspunkten und dann weiter zu einer der Blumenfarmen.


Von dort geht es zu einer Kaffeeplantage, auf der Kopi Luwak hergestellt wird, hier einfach unter dem Namen "Wieselkaffee" bekannt. Für Kaffegourmets ein Hochgenuss, für mich nur visuell ein Highlight eine Kaffeplantage zu sehen. Aber ich sage euch, ein schönes Leben haben die Tiere hier in ihren betonierten Käfigen nicht...


Weiter geht es zum Elefant-Wasserfall und einer Pagode gleich daneben, welche einem riesigen lachenden Buddha zu bieten hat. Nach all dem ist es Zeit für eine Mittagspause. Reis, Tofu, Gemüse und Spiegleei, Für Matthias gibt es knuspriges Schwein.


Weiter geht die Tour zu einer Seidenfarm, für mich persönlich der Höhepunkt des Tages und anschließend zu einer Familie die Reiswein herstellt, wir müssen natürlich den noch warmen Vodka Asiens verkosten.

auf jeder Spule der Seidenfaden eines Kokons (500m)
die Kokons
und noch mehr

Bei all diesen sehr interessanten Stopps ist der Weg zwischen ihnen das eigentlich Beste, denn neben dem Spaß auf einem Motorrad unterwegs zu sein, gibt es die wirklich überall unglaublich schöne Landschaft zu entdecken!


Abenteuer Nr. IV
In der Nacht meiner Abreise bekomme ich unglaubliche Magenschmerzen und kann am nächsten Tag meinen Rucksack nur unter Hilfe mehrerer Erholungpausen packen. Das ist sie also, die erste Lebensmittelvergiftung in Asien. Einige sind der Meinung, die lässt sich nicht umgehen wenn man hier länger bleibt. Um ehrlich zu sein, ich hatte keine Ahnung, dass mein Magen solche Schmerzen verursachen kann und als es gegen Mittag Zeit ist zum Bus zu gehen, will ich einfach nur das es endlich aufhört. Also nehme ich auch ohne Bedenken, die 5 Pillen die mir Annie vom Hostel als bestes (vietnamesisches) Mittel gegen Lebensmittelvergiftung anpreist. Schlimmer kann's nicht werden. Die Ironie des ganzen: eine Pizza hat all das verursacht. Ganz sicher die erste und letzte in Asien.

und weil wir gerade beim Essen sind, ein paar Bilder vom Markt
Bester Tofu den ich jemals gegessen habe!

07 Tage | 06 Nächte || 06|02|2014 - 12|02|2014

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