Montag, 16. Februar 2015

Bye Bye & bis Bald! Bangkok

Die Fahrt nach Bangkok hat wieder allerlei Feines zu bieten.
So will der Fahrer in Kambodscha noch drei vier Leute zwischen uns quetschen um etwas extra Geld zu machen und rast wie ein bekloppter (selbst für asiatische Verhältnisse). An der Grenze hat die Agentur dann "männlich" in meinen Formularen angekreuzt - wie auch immer, solang das niemand nachkontolliert. In Thailand ist Linksverkehr, deshalb wechseln wir den Bus und irgendwie habe ich das Gefühl mit dem Land auch meine ganze Welt der letzten Wochen und Monate gewechselt zu haben. Die Straßen sind nicht nur asphaltiert, sondern obendrein mehrspurig und verfügen über Markierungen (Moment, wie bitte?). Unsere kleinen Pausen verbringen wir auf Parkplätzen zwischen Tankstellen (was? Tankstellen? kein Benzin in Coke-Flaschen?! Woah, ich brauch kurz eine Minute.) und 7-Elevens (wo bitte soll ich anfangen?). Wie seltsam doch unsere moderne Welt sein kann.
In Bangkok angekommen dauert es recht lang an unser Ziel zu kommen, denn es sind Straßensperren aufgrund der Proteste überall in der Innenstadt. Nach 16 Stunden im Bus interessiert mich nur mein nächstes Bett und das finde ich ach recht schnell - schlaf gut Bangkok - willkommen Thailand - morgen bin ich bereit für neue Abenteur.
Bangkok ist riesig!

mein Lieblingsphoto
(alle folgende Bilder sind nur vergößerte Ausschnitte)


Ganz sicher ist es kein Zufall, das die Hauptstadt Thailands meist die erste oder letzte Stadtion aller Südostasienreisenden ist, denn sie ermöglicht einen sanften Übergang zwischen den Kulturen. Erstmals sehe ich eine Fast-Food Filiale an der anderen seit dem ich die USA velassen habe. 7-Eleven hat rund um die Uhr geöffnet, damit niemand unter Cola- oder Schokoriegelentzug leiden muss und praktisch die ganze Innenstadt dient als riesiger Souveniermarkt. Und doch ist es immer noch Asien.

Yummi, eins passt doch noch, oder? Und das sieht auch gut aus.
Und das, nicht gut, aber interessant. Und was ist das? Egal.
Einmal, bitte!
Besen- und Staubwedelverkäufer

Man muss nur um die Ecke und aus der Leuchtreklame internationaler Markenkonzerne heraustreten und schon findet man kleine Garküchen, Straßenhändler und die Patina aus Dreck und Wasser am Straßenrand.
Ich nutze meine wenige Zeit maximal aus und organisiere mir einen Kochkurs.

wie alles begann

Diesmal ist es ein vegetarische Kochschule und wir sind nur zu dritt, meine beiden Mitstreiter sind auch deutsch - es gibt einfach kein Entkommen. Wir kochen unglaublich viele verschiedne Gerichte, sodass ich die Hälfte für später mit nehmen muss.

frische Frühlingrollen, Variation c: thailändisch
Grünes und Masaman Curry, sowie Kokosreis

Ein Klassiker ist mal wieder dabei: die frische Frühlingsrolle. Die kann ich jetzt in vietnamesischer, kambodschanischer und thailändischer Variante. Ich entdecke ein neues Curry, Masaman und auch hier gibt es wieder lila Koksreis mit Mango und Banane als Dessert. Eine kleine Tanzstunde in authentischem Thaitanz ist ebenfalls mit dabei, das hilft der Verdauung.
Am nächsten Tag mache ich einen Ausflug zu zwei Märkten um Bangkok. Wenig überraschend dauert es am längsten aus der riesigen Stadt raus zu kommen und die Highways nehmen ihren Namen hier wörtlich. Das Straßensystem ist so chaotisch wie in den USA.


Am ersten Ziel angekommen kaufe ich mir sehr viel frisches Obst für sehr wenig Geld und pass dann auf, wie in der brennenden Mittagssonne die Händler ihre Waren in Sicherheit bringen und die Sonnensegel einziehen, damit der Zug vorbei kann nur um alles eine Minute später wieder aufzubauen.

Chilis, Schalotten, Knoblauch
man kann den Zug schon hören, aber noch nicht sehen

Ein Markt auf den Bahngleisen, was exotisch klingt, lässt thailändische Geschäftigkeit und gute Laune wie das normalste der Welt erscheinen.

schwimmendes Mittagsbuffet
gegrillte Thai-Bananen
geschäftiges Treiben

Weiter geht es zu einem zweiten, schwimmenden Markt. Dort gibt es weniger Obst dafür mehr Souveniers und Essen. Also esse ich eine Suppe, bei dieser netten Dame:


Die ist auch sehr lecker, und die 10 Baht die sie mir extra abzieht kann ich verzeihen, auch nach vier monaten in Asien sehe ich eben immer noch sehr europäisch aus.
Es folgen Tage in denen ich einfach meine Zeit hier in der stickigen, bunten und lauten Welt Südostasiens genieße, denn bald fliege ich weiter nach Finnland. Ich streune durch die Straßen und finde zufällig die Phra Sumen Fesung mit netten, kleinem Park.


An einem Tag besichtige ich den Königspalast, der mir von mehreren Reisebekanntschaften wärmsten empfohlen wurde. Wie geschildert erwartet mich viel Gold und bunte, filigrane Muster und Verziehrungen. Dazu eine imposante Bonsai-Sammlung und perfekter englischer Rasen unter glühender Sonne.

Phra Borom Maha Ratcha Wang
oder auch großer Palast
Phra Sri Rattana Chedi
die Körpersprache sagt laut und deutlich: Aum

Weiter geht es zu Wat Phra Chettuphon Wimon Mangkhlaram Ratchaworamahawihan oder einfach Wat Pho.


Diese rießige Tempelanlage ist durch den außerordentlich großen liegenden Buddha bekannt. Die Hauptattraktion ist so enorm, dass man sie fast nicht komplett in einem Bild präsentieren kann. Doch das Unmögliche möglich zu machen ist meine Mission, also:

ok, die Fußflächen und Fersen (mit wunderschöner
Perlumutverziehrung) fehlen, aber fast

Meine letzten Tage verbringe ich ruhig und doch unruhig, mit einer Mischung aus Abschiedsschmerz und Vorfreude, zwischen Garküchen und Obstverkäufern, mit Tom Kha Suppe und Wassermelone, bei Souvenierkäufen und Rucksack-neu-organisieren.
Am 22. Mai geht dann mein Flug und das ist genau ein Jahr nachdem ich Deutschland verlassen habe.
Mein Flughafenshuttle soll mich kurz nach vier abholen und ich verschlafe königlich und bin erst (hallo? "erst") 4:30 munter. Nach einer herzinfarktwürdigen Panik ziehe ich mich in wahnwitzigen Tempo an und packe meine letzten Sachen, während die Nachtschicht des Hostels den Fahrer des Shuttles hinhält und dann renne ich barfuß zum Auto (denn zum Schuhe anziehen ist keine Zeit mehr).
Damit bleibt mir nicht viel Zeit wehmütig zu werden, dafür etwas authentischer Bangkok Schmutz an den Füßen als letzte Erinnerung an Asien - bevor ich irgendwann zurück kommen. Denn soviel steht fest.
Ich komme wieder.

05 Tage | 05 Nächte || 17|05|2014 - 22|05|2014

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