Montag, 1. Juli 2013

Pinni Panni am Plattensee

Wenn es einen Ort gibt, an dem all meine Erinnerungen an sämtliche Sommerferien gespeichert sind, dann ist dieser Ort der Balaton!


Die Zugfahrt von Budapest nach Balatonboglár ist bei 35 Grad kein Vergnügen und der Zug bleibt zudem mitten im Nirgendwo einfach mal eine halbe Stunde stehen, ich sitze auf der Sonnenseite und das ist nicht im übertragenen Sinne gemeint. Nach dem Halt in Siofok sind nicht mehr viele Passagiere im Zug. Wir, die noch weiter wollen, schauen zum Fenster raus, bekommen durch den Fahrtwind etwas Abkühlung und können der Sonne über dem See beim untergehen zusehen. Es riecht nach Urlaub, Sommerferien - drei Wochen Urlaub mit den Eltern und drei Wochen bei den Grosseltern im Anschluß. Ich wünschte es gäbe eine Maschine die Gerüche konserviert! Es ist eine Mischung von Seeluft, Kiefernadeln, Hitze, Imbissbude, frisch gemähten Gras und Sonnencreme mit einem Hauch von Rosenblüten.

Die Nase zum Bildschirm führen und daran riechen!
Die ersten beiden Tage bin ich am Strand. Sont nichts! Herrlich! Schwimmen, lesen, schwimmen, lesen, schwimmen, Kekse essen, schwimmen, lesen, schwimmen, Eis essen, schwimmen, lesen. Zum Abendessen gibt es Langos oder Pommes vom Standkiosk.
Das Hostel ist in einem alten Hotel, wunderschönes Gebäude, dass so langsam vor sich hin verfällt und für den Sommer den gelangweilten Massen aus Budapest etwas Abwehslung bringen soll. Ich helfe Scotty und Jared beim Betten frisch bezeiehn und sauber machen und kann im Gegenzug kostenlos im Hostel wohnen. Ich habe ein Zimmer für mich, nette Abwechslung. Im Partykeller spielen die Jungs eine Runde Bier-Ping-Pong, und andere Trinkspiele und auf dem Balkon machen wir leckers Barbecue!

Ausblick aus meinem Zimmer

Ich mache Fahrradausflüge nach Ballatonlelle und Balatonszemes und am nächsten Tag in die entgegengesetzte Richtung nach Fenyod. Es ist heiß, der Weg mit Campingplätzen, Ferienhäusern, Luftmatratzen- und Eisständen gesäumt und ab und zu kommt ein leichter Wind zur Abkühlung. Und wie gesagt, es riecht wie nur Urlaub riechen kann. Alles ist ruhig, niemand in Eile, die Hälfte der Leute läuft in Badehose durch die Gegend. Einfach perfekt! Wie diese sechs Wochen im Jahr, in denen man als Kind den Wochentag vergessen konnte, den lieben langen Tag faulenzen, stromern oder was auch immer man machen wollte, Milchschnitte auf der Hollywoodschaukel essen - auch vier nacheinander, die sechs Wochen in denen deine Oma dir jeden Tag ein Eis spendierte und einfach alles schön war. In denen die Pommes vom Standkiosk die besten deines Lebens sind - auch wenn sie nur aus der Gefriertruhe in die Fritteuse geschmissen wurden, denn an so einem Tag kann nichts dein Glück trüben. Zur Krönung gibt es einen herlichen Sonnenuntergang, gut dass ich mich für das Südufer entschieden habe.

Hafen, Fischer, Sonnenuntergang und Zufriedeheit

Am nördlichen Ufer wird Wein angebaut, deshalb fahre ich am Samstag mit dem Schiff nach Badacsony, dort ist Tag des offenen Weinguts. Der Weg auf den Weinberg ist bei mal wieder 35 Grad anstrengend, aber es lohnt sich jeder Meter für den Ausblick auf den See inmitten der Weinreben.

Ausblick I
Ausblick II
Draufblick


Mehr als ein Glas Wein verträgt mein Kopf an einem solchen Sommertag nicht. Ich entscheide mich fuer den Keknyelü - Blaustengler, der nur hier angebaut werden soll, da die Rebsorte sehr anspruchsvoll und ertragsarm ist. Gute Wahl!


im Hintergrund Fenyod

Zurück in Balatonboglár gehen wir Bowlen, kaufen balatonboglárer Wein und haben ein weiteres fantastisches Barbecue.
Sonntag fängt es an zu regnen und zu stürmen und den ganzen Montag regnet es durch. Das Zeichen zur weiterreise - am Dienstag nehme ich den Zug nach Zagreb und bekomme den ersten Stempel in den Reisepass. Fortsetzung folgt!

09 Tage | 08 Nächte || 17|06|2013 - 25|06|2013

3 Kommentare:

  1. Helen, das liest sich so als wär ich mit dir auf den Berg gewandert. Dazu habe ich perfekte Musik gehört. Falls du kannst, hör es dir an: http://soundcloud.com/nikolash_kalashnikov/nikolash-pohlansky_tanzt_was_schoenes

    Ich wünsche dir weiterhin eine traumhafte Reise!
    Tobi

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  2. Lieber Freund Tobias, ich höre es in dieser Sekunde und wünsche mir, bei euch in der Küche zu sitzen und eine Wodka-Mate dazu zu trinken!! Trinkt eine für mich (oder auch mehrere :)) und fühlt euch ganz lieb von mir umarmt!
    Ich schicke euch liebe Grüße von der sonnigen slowenischen Küste

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  3. Liebe Helen, sebst wenn mann nicht im Urlaub ist, kann man mit dir hervorragend Urlaub machen ;-. Dein Budapest Eintrag und die Bilder sind super! und es freut mich, dass du am Balaton eine entspannte Zeit hattest. Ich freue mich auf jeden neuen Eintrag - weiter so!

    Fühl dich umarmt
    susane

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