Mittwoch, 5. Juni 2013

Bus bis Bratislava

Hier essen sie Tauben samt Federn und Knochen als Snack auf der Straße, nur Flügel lassen sie übrig! :) Nein, im Ernst, natürlich nicht!

Rauchen tötet!

Der Empfang ist nass und verregnet, das Hostel für die erste Nacht etwas, naja, sagen wir spartanisch um ostblockerinnerungsstil eingerichtet, aber es wird besser!
Der Regen lässt nach. Das Hostel für die folgenden Tage ist nett. Die Stadt klein, voller Touristen, aber sehr schön. Es wechseln sich sozialistischer Chic mit buten Fassaden ab, die die Nähe zu Wien eindeutig wieder spiegeln.
Ich entscheide mich einfach drauflos zu laufen und lande schließlich an der Donau, wo mir ein sehr netter bratislavischer Mann erklärt, dass es nur noch zweit Meter braucht und wir stehen im Wasser - klingt so als wäre ich hier sicherer als zu Hause. Ach ja, er kennt auch Jena und als ich meine es sei nur eine kleine Stadt, schüttelt er den Kopf und sagt Jena sei groß, größer als Bratislava. Take this, haters! :)

Netter kleiner Park, sozialistische Brunneninstallation
unter dem St. Michaels Tor

Samstag ziehe ich um, danach schaue ich mir die Burg an. Das Wetter ist besser, die Burg nur eine Rekonstruktion, da das Orignial mehrfach abgebrant ist und es tummeln sich neben Touristen und einigen mittelalterlichen Gauklern auch Micky und Mini Mouse und einer der Schlümpfe auf dem Burghof. Das alles zu Nora Jones Musik aus der Anlage, komische Mischung. Wie die Burg und ihr direkter Ausblick auf die sozialistischen Plattenbauten.
Burg und St. Michaels Kirche
Im Hintergrund eins der zahlreichen Hochzeitspaare
Herr der Platte(n)!

Ich erkunde weiter die Stadt, die älteste Gasse der Stadt, ein paar Kirchen und die vielen Gassen der Altstadt. Ich habe noch nie soviele Hochzeiten und Taufen an einem Tag gesehen, jede Kirche scheint im Dauergebrauch zu sein.

Kurz nach der Hochzeit - der Künstler der Deckenmalerein
ist aus Bolgna - wie Ossian

Die St. Michaels Kathedrale, die größte Kirche der Stadt kann aus diesem Grund trotz mehrfachen Versuch nur von aussen besichtigen. Am Abend esse ich mit Osssian slowakische Pirogen - die in der slowakischen Version eher wie gefüllte Nudeln sind mit saurer Sahne, Röstzwiebeln und Speck. Der Slowake bei uns am Tisch isst gebratene Hünchenbrust, weil er das traditionelle Essen nicht mag. Ossian ist ein typischer Italiener und ich bekomme in die folgenden Tage kaum wieder los. Zum Glück muss er Montag arbeiten.
Sehr witzig: Sowaken trinken keine Cola sondern Kofola. Vielleicht ist es inzwiche von Coca-Cola aufgekauft und es steht nur noch Kofola auf dem Ettiket, aber ich will keine kapitalistische Verschwörungstheorie schüren.
Sonntag suche ich die St. Elisabeth Kirche. Wenn die Schlümpfe christlich wären, würden sie heute ihre Messe in dieser Kirche halten! Hier hat jemand seine blaue Mission hartnäckig innen wie aussen durchgezogen! Das verdient schon fast wieder Respekt. Übrigens, das orange Gebäude daneben ist eine Schule, und die war früher auch blau!
blau
modry = slowakisch für blau
und auch innen: blue, mordry, bleu

Das ziellose treiben lassen endet schnell dort, wo man schon mal war. In der St. Michaels Kathedrale ist mal wieder Messe - ich bleib einfach da und höre eine Stunde lang die katholische Messe in Slowakisch. Man muss andauernd aufstehen, der Organist und der Chor sind fantastisch und am Ende kann ich mir kurz die Kirche anschauen bevor das unfreundliche Personal mich des Ortes verweist - aber hey, ich bin zum dritten mal hier, Leute!

Fenster IN der St. Michaels Kirche

Am Abend gehe ich zum Konzert von Sóley. Schöner Zufall, dass sie heute in Bratislava spielt. Es ist sehr schön, die Band ist nett und lustig, die Musik melancholisch schön. Der Weg durch strömenden Regen zum Club hat sich gelohnt. Ach ja, Ossian kommt auch zum Konzert. Ihn erinnert die Musik an die 80iger - alles klar, ich übe buddhistische Gelassenheit. Hätte mir gern die Platte gekauft, aber wie soll ich sie sicher transportieren...
Montag regnet es mal wieder. Ich lass es langsam angehen. Die sehr schöne Art deco Post darf leider nicht fotografiert werden, also kommt selber nach Bratislava um sie euch anzusehen. Auf dem UFO über der Most SNP bietet mit er Aussichtsplattform einen schönen Blick über die Stadt. Der Wind ist so stark, dass ich unter Gefährdung meiner Kamera und meines Lebens (!!!) ein paar Bilder mache. Die beiden Damen welche nach mir kommen sind schon unten ängstlich und behaupten zu merken wie die Brücke schwankt.
Jetzt heisst es packen und vorbereiten für Budapest. Ich war etwas Reiseverpflegung einkaufen. Sie besteht zu 60% aus Schokolade und Keksen - man ist was man isst!

Ausblick von meinem Fenster im Hostel

04 Tage | 04 Nächte || 31|05|2013 - 04|06|2013

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