Dienstag, 18. Juni 2013

Bääm - Budapest


Boom bääm Buudapest!

Liam, Maya und ich kaufen ein Appartment in Budapest - mit Swimmingpool, oder zumindest einer Dusche auf dem Dach!
Aber eins nach dem anderen.
Ich komme an und habe kaum der Mutti geschrieben, dass alles gut geklappt hat schon gehe ich mit Patricia aus Vancover und ihrem Freund Zultan aus Budapest in die Stadt etwas trinken. Beide sind Bogenschützenexperten und Patricia arbeitet für eine US Serie (Arrow) in Vancover. Bester Empfang den ich jemals hatte, beide sind so lustig und man hat das Gefühl man kennt sich schon ewig!
Am nächsten Tag lerne ich Babara, ebenfalls aus Vancover kennen und wir gehen zusammen ins Gellert Spa, denn das Wetter ist zwar etwas wärmer und trockener als in Bratislava und Wien aber immer noch nicht wirklich schön.

Gellert Therme

Der Sonnenuntergang am Abend ist dafür umso besser und die Donau steigt und steigt. Wenn ich bei Normalstand zurück nach Budapest komme, wird sie mir winzig vorkommen.


Ich verbringe die immer wärmer werdenden Tage mit einer Stadttour mit Babara, Erkundungstouren zu Fuss und lerne jede Menge nette Leute kennen. Das ist vor allem Merci zu verdanken, die im Hostel arbeitet und sie und ihre Freunde nehmen mich einfach mit. Ich probiere schwarzen Absinth und einer reicht da vollkommen aus - das Zeug hat 86%!
Der Blick vom Turm der St. Stephans Basilika ist fantastisch nur die mumifizierte Hand in der Basisika bekomme ich trotz dreimaligem Erscheinen nicht zu Gesicht, da sich mal wieder eine Hochzeit an die andere reiht.

Die Aussicht
und Innenansicht

Das Parlament ist ein wunderschönes Gebäude, soll auch von innen sehr lohnenswert sein, doch die Tickets sind schnell ausverkauft und man bekommt nur eins wenn man früh gegen Acht in der Schlange steht. Das schaffe ich leider nicht.

Parlament

Ich gehe für umgerechnet ca. 7 Euro in die Oper - was für ein Preis! Es wird Schneewittchen als Balett gezeigt. Die Vorstellung ist mit sovielen schönen Kulissen und liebevollen Kostümen versehen, dass ich fast genauso begeistert bin wie die vielen kleinen ungarischen Mädchen in ihren feinen Kleidern. Während der Vorstellung darf man natürlich nicht photografieren, aber auch mit geschlossenem Vorhang fühlt man sich in diesem Opernhaus wie in einem Sissifilm!


keine Kulisse, alles echt!

Das Wetter wird sonnig, heiß - einfach immer besser. Ich gehe in die Szechenyi Therme um mich etwas abzukühlen und treffe die beiden japanischen Freunde von Merci dort. Die Einzigen die im Schatten sitzen, denn europäische Blässe ist schick.

wie ein Bad im Schloßpark
auch von außen ein Hingucker

Am Sonntag ist jüdisches Straßenfest, ich gehe mit Merci und den Japaner hin, besichtige die Synagage und ein paar Tage später eine weitere Synagoge, die grösste Europas.


Ich beschließe länger zu bleiben und am Montag kommen Liam und Maya im Hostel an. Beide wohnen in Graz, Liam ist aus Australien und Maya aus Oregon. Die Welt ist so wunderbar klein - ich will Ende des Jahres nach Oregon und Vancover und kenne jetzt drei Leute dort!
Wir probieren roten Absinth abends im Hostel und auch wenn der rote "nur" 80% Alkohol hat, der schwarze ist besser. Rot hinterlässt ein unangenehmes Brennen im Hals, das auch nach einem großen Glas Saft bleibt!
Mit Maya und Liam entdecke ich viele Second Hand Läden der Stadt, da die beiden in Shoppinglaune sind. Ich muss immer daran denken, dass alles was ich kaufe auf meinem Rücken landet, aber bei einem Kleider kann ich nicht nein sagen.

Mayas goldene Hose, Liam als Texaner und mein neues Kleid

Wir machen uns schick für einen Abend mit Merci und ihren Freunden und gehen endlich ins Szimpla - ein wunderschöner Club, Bar, was-immer-du-gerade-willst-kannst-du-machen-Ort im jüdischen Viertel. Obendrein gibt es fantastische Cocktails, und eine Box mit Knöpfen über welche man das Licht in einem der Räume selber steuern kann - Stroposkop, Lichtblitze in verschiedenen Farben und leuchtende Drachenaugen. Ich will nie wieder gehen!! Maya und Liam bekommen mich nur mit der Aussicht auf Pommes nach Hause.

Szimpla
rechts im Bild die BUTTONBOX!!

Wir machen ein Picknick im Park am Heldenplatz und merken erst danach, dass es im Schloß viel schöner gewesen wäre als davor. Naja, nächstes mal.
Während Liam und Maya im Szechenyi Bad tanzen bin ich im Kunstgewerbemuseum.

definitiv mein Lieblingsbild

Und auch wenn die Ausstellung nicht wirklich interesannt ist, hat sich der Eintritt allein für die Architektur des Gebäudes gelohnt. Das Weiß lässt die vielen Verzeirungen nüchtern und nicht zu überladen erscheinen und das unterschiedlich einfallende Licht macht das ganze noch schöner. Kevin, wenn dir Wien gefallen hat, solltest du nach Budapest kommen - VIEL schönere Gebäude mit fantastischen Innehöfen, und nicht alles so aufgepuzt!

Innenhof des Hostels
Eingang

Liam und Maya müssen am Samstag wieder zurück nach Graz. Aber die Idee ein Appartment in Budapest zu kaufen steht. Die Immobilienpreise sind niedrig und die Architektur einfach wunderschön. Wer eine Sommerwohnung sucht sollte sich ein Appartment in Budapest sichern!
Ich habe nicht viel Zeit traurig zu sein, weil die beiden wieder wegfahren. Gehe am Nachmittag mit Merci, Doni und Ida auf eien Fahrradtour durch die Stadt und zum angeblich besten Eis der Stadt. Ach ja, seit ich in Budapest bin habe ich soviel Eis gegessen wie im gesamten letzten Jahr zusammen. Im Ernst, ich esse jeden Tag mindestens ein Eis, meist sogar mehrere, in einem Laden bei der Basilika formen sie es sogar zu einer Rose. Da ich jetzt der Experte in Sachen Eiscreme in Budapest bin: Frogolas ist der beste Laden. Dunkle Schokolade und schwarze Johannisbeere sollte gewählt werden! Aber die anderen Sorten sind auch gut, glaubt mir ich hab so einige probiert. Wer es etwa ausgefallener mag kann Minz-Himbeer oder Camember-Eiscreme in einem der lavendelfarbenen Eisdielen probieren. Auch sehr gut!
Sonntag gehe ich nochmal auf den Schloßberg und auch unter ihn, in die Höhlen die etwas Abkühlung verschaffen, denn inzwischen habe die Temperaturen die Dreiziggradmarke erreicht. Wir versuchen auf die Magareteninsel zu kommen, leider ist sie wegen dem Hochwasser noch immer gesperrt. Dafür kann man jetzt die Schuhe am Flussufer vor dem Parlament wieder sehen, die waren auch unter wasser. Sie erinnern an die Holocaustopfer, sehr schöne Art des Gedenkens, finde ich.
Heute, Montag, fahre ich mit dem Zug nach Balatonboglar - es sind 32 °C und auch wenn ich zwei weitere Wochen in Budapest verbringen könnte ohne mich zu langweilen, ist die Aussicht auf baden und Strand bei diesen Temperaturen doch verlockender!
Zum abschied kaufe ich ein kürtős kalács - Hefekuchen auf einem Stock gebacken und in Zucker und Zimt gerollt, und Club Mate (es gibt in Budapest Club Mate!!) und esse ein letztes Eis bei Fragolas!

Und zum Abschluß ein Witz von Maya: Do you know what's intense? Camping.

Ein paar Bilder zum Abschluß
Elisabethbrücke im Hintergrund
Markthalle

14 Tage | 13 Nächte || 04|06|2013 - 17|06|2013

Mittwoch, 5. Juni 2013

Bus bis Bratislava

Hier essen sie Tauben samt Federn und Knochen als Snack auf der Straße, nur Flügel lassen sie übrig! :) Nein, im Ernst, natürlich nicht!

Rauchen tötet!

Der Empfang ist nass und verregnet, das Hostel für die erste Nacht etwas, naja, sagen wir spartanisch um ostblockerinnerungsstil eingerichtet, aber es wird besser!
Der Regen lässt nach. Das Hostel für die folgenden Tage ist nett. Die Stadt klein, voller Touristen, aber sehr schön. Es wechseln sich sozialistischer Chic mit buten Fassaden ab, die die Nähe zu Wien eindeutig wieder spiegeln.
Ich entscheide mich einfach drauflos zu laufen und lande schließlich an der Donau, wo mir ein sehr netter bratislavischer Mann erklärt, dass es nur noch zweit Meter braucht und wir stehen im Wasser - klingt so als wäre ich hier sicherer als zu Hause. Ach ja, er kennt auch Jena und als ich meine es sei nur eine kleine Stadt, schüttelt er den Kopf und sagt Jena sei groß, größer als Bratislava. Take this, haters! :)

Netter kleiner Park, sozialistische Brunneninstallation
unter dem St. Michaels Tor

Samstag ziehe ich um, danach schaue ich mir die Burg an. Das Wetter ist besser, die Burg nur eine Rekonstruktion, da das Orignial mehrfach abgebrant ist und es tummeln sich neben Touristen und einigen mittelalterlichen Gauklern auch Micky und Mini Mouse und einer der Schlümpfe auf dem Burghof. Das alles zu Nora Jones Musik aus der Anlage, komische Mischung. Wie die Burg und ihr direkter Ausblick auf die sozialistischen Plattenbauten.
Burg und St. Michaels Kirche
Im Hintergrund eins der zahlreichen Hochzeitspaare
Herr der Platte(n)!

Ich erkunde weiter die Stadt, die älteste Gasse der Stadt, ein paar Kirchen und die vielen Gassen der Altstadt. Ich habe noch nie soviele Hochzeiten und Taufen an einem Tag gesehen, jede Kirche scheint im Dauergebrauch zu sein.

Kurz nach der Hochzeit - der Künstler der Deckenmalerein
ist aus Bolgna - wie Ossian

Die St. Michaels Kathedrale, die größte Kirche der Stadt kann aus diesem Grund trotz mehrfachen Versuch nur von aussen besichtigen. Am Abend esse ich mit Osssian slowakische Pirogen - die in der slowakischen Version eher wie gefüllte Nudeln sind mit saurer Sahne, Röstzwiebeln und Speck. Der Slowake bei uns am Tisch isst gebratene Hünchenbrust, weil er das traditionelle Essen nicht mag. Ossian ist ein typischer Italiener und ich bekomme in die folgenden Tage kaum wieder los. Zum Glück muss er Montag arbeiten.
Sehr witzig: Sowaken trinken keine Cola sondern Kofola. Vielleicht ist es inzwiche von Coca-Cola aufgekauft und es steht nur noch Kofola auf dem Ettiket, aber ich will keine kapitalistische Verschwörungstheorie schüren.
Sonntag suche ich die St. Elisabeth Kirche. Wenn die Schlümpfe christlich wären, würden sie heute ihre Messe in dieser Kirche halten! Hier hat jemand seine blaue Mission hartnäckig innen wie aussen durchgezogen! Das verdient schon fast wieder Respekt. Übrigens, das orange Gebäude daneben ist eine Schule, und die war früher auch blau!
blau
modry = slowakisch für blau
und auch innen: blue, mordry, bleu

Das ziellose treiben lassen endet schnell dort, wo man schon mal war. In der St. Michaels Kathedrale ist mal wieder Messe - ich bleib einfach da und höre eine Stunde lang die katholische Messe in Slowakisch. Man muss andauernd aufstehen, der Organist und der Chor sind fantastisch und am Ende kann ich mir kurz die Kirche anschauen bevor das unfreundliche Personal mich des Ortes verweist - aber hey, ich bin zum dritten mal hier, Leute!

Fenster IN der St. Michaels Kirche

Am Abend gehe ich zum Konzert von Sóley. Schöner Zufall, dass sie heute in Bratislava spielt. Es ist sehr schön, die Band ist nett und lustig, die Musik melancholisch schön. Der Weg durch strömenden Regen zum Club hat sich gelohnt. Ach ja, Ossian kommt auch zum Konzert. Ihn erinnert die Musik an die 80iger - alles klar, ich übe buddhistische Gelassenheit. Hätte mir gern die Platte gekauft, aber wie soll ich sie sicher transportieren...
Montag regnet es mal wieder. Ich lass es langsam angehen. Die sehr schöne Art deco Post darf leider nicht fotografiert werden, also kommt selber nach Bratislava um sie euch anzusehen. Auf dem UFO über der Most SNP bietet mit er Aussichtsplattform einen schönen Blick über die Stadt. Der Wind ist so stark, dass ich unter Gefährdung meiner Kamera und meines Lebens (!!!) ein paar Bilder mache. Die beiden Damen welche nach mir kommen sind schon unten ängstlich und behaupten zu merken wie die Brücke schwankt.
Jetzt heisst es packen und vorbereiten für Budapest. Ich war etwas Reiseverpflegung einkaufen. Sie besteht zu 60% aus Schokolade und Keksen - man ist was man isst!

Ausblick von meinem Fenster im Hostel

04 Tage | 04 Nächte || 31|05|2013 - 04|06|2013